Stille Volk
Wer die Fernstraße 5 (E63) zwischen Suomussalmi und Kuusamo entlangfährt, wird plötzlich am Wegrand von einer bunten Schar begrüßt.
Ihren ersten Auftritt in Suomussalmi hatten die torfköpfigen Figuren im Jahre 1988, als der Tänzer und Choreograph Reijo Kela sie für seine Aufführung „Ilmarin kynnös“ schuf. Ursprünglich wurde die Installation direkt im Dorf aufgebaut, genauer gesagt auf dem Lassila-Feld.
Ihren nächsten Auftritt hatte das Stille Volk im Sommer 1994 in Helsinki bei einer Präsentation über die Region Kainuu auf dem Senatsplatz. Die Passanten staunten nicht schlecht, als über Nacht 700 vogelscheuchenähnliche Gestalten vor dem Dom erschienen! Genauso heimlich, still und leise verschwanden sie nach Ende der Veranstaltung auch wieder.
Ebenfalls 1994 kamen die Figuren am Ufer des Jalonuoma in Ämmänsaari zum Einsatz, und zwar in der Performance „Kauniit ja rohkeat, rantojen raukat“ von Reijo Kela, Heikki Laitinen und Ensemble.
An seinem jetzigen Standort befindet sich das Stille Volk seit Herbst 1994.
Reijo Kela hatte sein Volk nicht als dauerhaftes Kunstwerk konzipiert, aber es entwickelte schnell ein Eigenleben.
Das Stille Volk wird zweimal jährlich umgezogen und trägt im Winter wärmere Kleidung, im Sommer leichtere. Jedes Jahr im Sommer werden auch die Köpfe erneuert – das Material dafür stammt direkt von dem Feld, auf dem die Figuren stehen.
Die Kleidung stammt aus Spendensammlungen, die von der Freiwilligengruppe Hanslankarit (dt. „Handlanger“) gemeinsam mit dem Wiesencafé und der Firma Kainuun Kuutamokeikat organisiert werden.